Schlagwort: plagiat

  • Unterwachung

    24; copyright 2010: Georg Berg

    Am Tag der Unterwachung sollte alles mal anders herum praktiziert werden. Z.B. könnte man ja mal die Menschen fotografieren, bei denen man mit Kreditkarte bezahlt.

    Ach ja es ist ja auch Heilig Abend! Jesus wurde vor 2010 Jahren geboren. Heute ist der Name in Deutschland eher selten geworden. Das ist also auch anders. Mehr Informationen bei dpa:

    Das Jesuskind liegt nicht in deutschen Kinderbetten. Da heißen sie David, Lukas und Alexander – aber eben nicht Jesus. Eltern, die ihren Kindern christliche Namen geben, lassen diesen einen meist außen vor. Gerade einmal 390 Menschen namens Jesus lebten 1998 in Deutschland, wie eine Arbeit an der Universität Leipzig ergab. Ganz anders in den südlichen Ländern Europas: In Spanien und Portugal ist Jesus ein Allerweltsname. Warum also die Scheu der Deutschen? Experten nennen verschiedene Gründe.

    Die Hürden standen einst schon in den Standesämtern. Jahrelang durften sie die Eintragung des Namens Jesus ablehnen. Das war 1985 vom Landgericht Mönchengladbach so entschieden worden – weil der Name religiöse Gefühle verletzen könne. Erst 1998 verwies das Oberlandesgericht Frankfurt am Main auf das Namensgebungsrecht, das Eltern grundsätzlich die freie Wahl überlässt. Zudem sei Jesus „ein weltweit gebräuchlicher Vorname, bei dem keine Hänseleien für den Namensträger zu befürchten sind“.

    Seitdem gilt also: Wer sein Kind Jesus nennen will, kann das in Deutschland ohne juristische Einwände tun. Trotzdem ist der Name nach Angaben der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in den letzten zwölf Jahren nur viermal vergeben worden. Zum Vergleich: Der Name Joschua – eine Variante von Jesus – ist in unterschiedlicher Schreibweise allein im Jahr 2009 rund 300-mal vergeben worden. Die GfdS in Wiesbaden erfasst jährlich Daten von rund 200 Standesämtern. Eine amtliche Vornamensstatistik gibt es in Deutschland nicht.

    Joschua hat aber etwas mit David, Lukas, Julia oder Sarah gemeinsam. „Viele der aktuell modernen Vornamen sind religiösen Ursprungs“, schreibt der Psychologe Udo Rudolph von der TU Chemnitz in einer Veröffentlichung von 2007. Dass sich der Name Jesus eines Tages in diese Liste einreiht, ist dennoch unwahrscheinlich.

    Bei Joschua oder Julia denkt man vielleicht nicht gleich an die Bibel. Eine solche Verbindung zum Christentum wäre bei vielen Eltern auch nicht gewünscht, wie der Leipziger Namensforscher Jürgen Udolph erläutert. „Die Menschen im Süden Europas haben dagegen ein unverkrampfteres Verhältnis zum Christentum“, sagt der Professor, bei dem die Magisterarbeit zur Verbreitung von Namen entstanden ist. Die wenigen Menschen namens Jesus in Deutschland seien Zuwanderer oder deren Kinder. „Dafür spricht auch die Ballung des Namens in Gebieten mit hoher Zuwanderung, etwa im Ruhrgebiet“, erklärt Udolph.

    Jesus kommt aus dem Hebräischen und heißt so viel wie Retter oder Helfernatur. Aber natürlich habe nicht jeder „Jesus“ auch diese Eigenschaften, sagt Udolph. „Ich glaube nicht an die psychologische Auswirkung von Namen auf Kinder, dazu gibt es zu viele Gegenbeispiele.“ Wenn deutsche Eltern in Einzelfällen ihr Kind dann doch Jesus nennen, hat das nach Überzeugung des Wissenschaftlers einen ganz anderen Grund: „Deutsche Eltern suchen die Vornamen ihrer Kinder eher nach Klang und weniger nach Bedeutung aus.“

    Plagiatorentastatur; copyright 2010: Georg Berg

  • Unter welchen Umständen rentieren sich Rentiere?

    Rentier

    21; copyright 2010: Georg Berg

    Diese Frage hat wdr.de vor neun Jahren so beantwortet:

    Rentiere leben wild und dürfen nur innerhalb von drei Wochen im August geschossen und verkauft werden. In anderen Umständen sind sie streng geschützt und ansonsten wird ihr Fleisch und ihr Fell sehr geschätzt. Sie rentieren sich aber nicht.

    Heute kommt WDR.de zu einem ganz anderen Ergebnis. Rentiere als Weihnachtsgeschenk übertreffen fast alles.

    Plagiatorentastatur; copyright 2011: Georg Berg

  • Prudentia

    Streber; copyright 2010: Georg Berg

    16; copyright 2010: Georg Berg

    Klugheit (griechisch φρόνησις phrónesis Vernunft, lat. prudentia) ist die Fähigkeit zu angemessenem Handeln im konkreten Einzelfall unter Berücksichtigung aller für die Situation relevanter Faktoren, individueller Handlungsziele und sittlicher Einsichten.[1. Wikipedia]

    Plagiatorentastatur; copyright 2010: Georg Berg

  • Von Hoteliers gelernt: Parteien kaufen

    Das Campact Netzwerk läd dazu ein, der FDP und der CSU Spenden anzukündigen, damit sie mit ihrer Klientelpolitik auch mal was gutes bewirken: Atomausstieg kaufen.

    Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,
    sehr geehrter Herr Seehofer,

    in den Koalitionsverhandlungen haben FDP und CSU eine Senkung der Mehrwertsteuer für Hotels in Höhe von 1,1 Milliarden Euro durchgesetzt. Und im Jahr vor der Bundestagswahl hat ein Hotelier, verdeckt und über seine Firmen, über eine Million Euro an die FDP und 820.000 Euro an die CSU gespendet. So ein Zufall. Nie käme ich auf die Idee, Ihre Parteien könnten käuflich sein.

    Gleichwohl möchte ich Sie um etwas bitten: Halten Sie am Atomausstieg fest! Sorgen Sie dafür, dass in den nächsten vier Jahren die sieben ältesten Atomkraftwerke und der Pannenreaktor Krümmel abgeschaltet werden. Eventuell würde ich dann in Erwägung ziehen, Ihren Parteien jeweils fünf Euro zu spenden – natürlich rein zufällig.

    Mit freundlichen Grüßen

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  • Schütze Pinsel greift ein

    In der Rubrik Die Wahrheit hat die TAZ schon 2001 über die ästhetische Flankierung ihrer Aktionen berichtet. Heute bespricht die TAZ ZWEI in der Rubrik Alte Meister unter dem Titel General zu Guttenberg ein Foto des Verteidigungsministers [1. Zu sehen ist es noch auf der Website der Bundesregierung] im Flugzeug auf dem Weg nach Afghanistan.
    Online ist das Bild auf der Website des Tagesspiegel allerdings mit anderen Credits zu sehen.

    Alles läuft zu auf Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in dieser Momentaufnahme eines Reuters-Fotografen. Die Bildachsen der ihn umgebenden Soldaten auf dem Flug nach Afghanistan treffen ihn von Vorn und von den Seiten, scheinen ihn zu erheben. Allein der Soldat vorne rechts blickt zum Betrachter und wird so sein Stellvertreter in der Gegenwart des Potentaten, dessen leicht schiefe Krawatte auf ihn weist. Duttenberg thront über dem Geschehen in einer Poise, die jener des Sonnegottes Ludwig XIV. in den Darstellungen des Malers Hyacinthe Rigaud ähnelt. Selbst im Kampfeinsatz sitzt sein Anzug tadellos. Die entschlossen an den BHosenbund gelegten Hände weisen hinab zum Kraftzentrum des Mannes. Locker und doch entschlossen blickt er hinaus aus dem B ild in eine Weite, in der die Antworten liegen, deren Fragen nur er kennt. Kunsthistorisch interessant sind die Figuren der beiden Männer rechts, die wie in einem Fensterrahmen zu stehen scheinen. Sie erinnern an die Stifterfiguren in religiösen Darstellungen des Mittelalters.
    Der Stifter rechts dürfte in diesem Falle eine Allegorie des Steuerzahlers sein, der Mann danaben mit der Fotokamera für die interessierte Medienöffentlichkeit stehen.

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