Schlagwort: media

  • Seyoum ist Journalist des Jahres

    Das ist hoffentlich ein Lebenszeichen:

    Reporter ohne Grenzen

    Seyoum Tsehaye begann seine journalistische Karriere in den Bergen Eritreas gemeinsam mit den Separatisten der Guerilla-Bewegung, der „Eritreischen Volksbefreiungsfront“. Der heute 54-Jährige war Kämpfer, Fotograf und Filmemacher und dokumentierte während der Jahre des Konflikts mit Äthiopien (1961 – 1991) den Kampf des „kleinen Mannes“ gegen den äthiopischen Diktator Mengistu. Nach der Unabhängigkeit Eritreas (1991) wurde er zum Leiter des staatlichen Rundfunks berufen – kein Grund für ihn, sein kritisches Denken aufzugeben. Bekannt für seine offene, direkte Art und seinen starken Charakter, gaben ihm seine Freunde den Spitznamen „Robbespierre“.

    Doch seine demokratischen Ansprüche und sein Status als Veteran ließen ihn zunehmend in Konflikt geraten mit der Regierung unter Issaias Afeworki, seinem ehemaligen Waffenbruder, der sich auf dem Weg zum Diktator befand.

    So kündigte Tsehaye seinen Posten beim staatlichen Rundfunk und kehrte zu seiner Leidenschaft, der Fotografie, zurück. Er begann für eine mutige private Presse zu arbeiten, die sich nach dem zweiten Krieg mit Äthiopien (1998-2000) für Demokratie einsetzte. Tsehaye publizierte Essays und stand zu seiner Unabhängigkeit. „Er ist ein Demokrat umringt von Wölfen“, sagte einer seiner Freunde.
    Als Issaias Afeworki am 18. September 2001 alle privaten Medien im Land schließen und in den Tagen darauf Hunderte Oppositionelle sowie unabhängige Journalisten festnehmen ließ, ist auch Seyoum Tsehaye darunter: Am 21. September 2001 wird er auf offener Straße verhaftet. Wo er gefangen gehalten wird, ist nicht bekannt. Weder seine Familie noch Rechtsanwälte durften ihn bislang besuchen. Eine Anklage oder ein Verfahren gegen ihn gibt es bisher nicht.

    Reporter ohne Grenzen

    Eritrean journalist Seyoum Tsehaye has been chosen as „Journalist of the Year 2007“ by Reporters Without Borders – Fondation de France. Beyond the case of this brave journalist held in Eritrea’s appalling jails since September 2001, the Reporters Without Borders – Fondation de France panel of judges sought to highlight the catastrophic state of press freedom in this small Horn of Africa country. At least four journalists have died in prison in Eritrea over the last few years. The blame lies chiefly at the door of Issaias Afeworki, the highly authoritarian and obdurate president of the country since its independence in 1993.

    [mehr über Seyoum]

  • Institut für Menschenrechte

    Das Deutsche Institut für Menschenrechte bietet künftig auf seiner Homepage eine Recherche-Hilfe zu aktuellen Themen aus menschenrechtlicher Perspektive. Der Online-Dienst ist mit thematischen Dossiers speziell auf die Bedürfnisse von Journalisten zugeschnitten.

    Kurze Dossiers bieten Journalisten einen raschen Überblick über ein Thema, Hintergrunddokumente und ausgewählte Links sowie Hinweise auf Interviewpartner in staatlichen, nichtstaatlichen und zwischenstaatlichen Organisationen. Zusätzlich ermöglichten Suchoptionen die gezielte Recherche in Menschenrechts-Websites und Datenbanken.

  • Panties for Piece

    Mit ihrer Unterwäsche protestieren Frauen in aller Welt gegen das gewaltsame Vorgehen der birmanischen Militärregierung gegen die Demokratiebewegung und machen sich dabei einen Aberglauben zu Nutze: Sie schicken ihre Schlüpfer an birmanische Botschaften, wie eine Aktivistin am Freitag mitteilte. Die Generäle der Junta seien nämlich der Meinung, dass der Kontakt mit Dessous ihnen ihre Macht nehme.

    An der Aktion „Panties for Peace“ (Schlüpfer für Frieden) der Gruppe Lanna Action for Burma hätten sich seit Anfang der Woche bereits Frauen in Thailand, Australien, Singapur, Großbritannien und weiteren europäischen Ländern beteiligt, erklärte die Aktivistin Liz Hilton weiter. „Ihr könnt eure Schlüpfer an die nächste birmanische Botschaft schicken, selbst übergeben oder auf das Gelände schleudern“, heißt es auf der Website der Gruppe.
    „Schickt sie bald, schickt häufig!“

  • 50 Zitate übers Internet

    Mit Quellenangabe bietet medienlese.com
    eine schöne Zitatsammlung.

    Beispiel:

    «Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?»
    Jean-Remy von Matt im Januar 2006 über Weblogs, die “Klowände des Internets”.

  • Bei Pressefreiheit ist Eritrea Schlusslicht

    In Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan ist nach der neuen Rangliste von Reporter ohne Grenzen die Pressefreiheit weltweit am stärksten eingeschränkt. Als vorbildlich gelten dagegen die Spitzenreiter Island und Norwegen sowie Estland und die Slowakei, wie die Journalistenorganisation in Berlin mitteilte. Die Lage in Eritrea sei desaströs, hieß es. Private Medien existierten nicht mehr, und die wenigen Journalisten, die das Regime zu kritisieren wagten, landeten im Gefängnis. Mindestens vier seien in Haft gestorben. Wegen weiterer Festnahmen habe das ostafrikanische Land in diesem Jahr Nordkorea als Schlusslicht abgelöst. [mehr über Seyoum Tsehaye]

    Rangliste der Pressefreiheit

    Siehe auch Was haben Sie am 18. September 2001 gemacht?

    Seyoum Tsehaye als politischer Gefangener.

  • Qualität als Maßstab

    Überlegungen zur Förderung des Programmniveaus im Rundfunk von Dieter Stammler (pdf)