Die Mär vom unvoreingenommenen Journalismus. Thomas Knüwer
„Den vielleicht vernünftigsten Satz haben heute die Richter gesagt. Dieses Urteil hinterlasse bei ihnen keinerlei Befriedigung, weil man zwei Menschen mit einem Verdacht hinterlasse, den beide wohl nie wieder loswerden. Kachelmann als potentieller Vergewaltiger, seine Ex-Freundin als potentielle rachsüchtige Lügnerin.“ Christian Jakubetz
Kategorie: presse
-
Verdacht reicht nicht
-
Tag der Pressefreiheit
Reporter ohne Grenzen listet die Feinde der Pressefreiheit (pdf) auf. Unter den Vermissten Journalisten: Seyoum Tsehaye aus Eritrea.
Auch Online-Journalisten und ihre Computer werden mit gemeinen Tools bedroht.
-
16. bis 18. März 2011
Gesammelte Delicious-Links:
- Soziale Netzwerke aushorchen und infiltrieren – US-Sicherheitsfirma HBGary: Computerknacker im Staatsauftrag – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Netzwelt
Air Force sucht einen Zulieferer, der eine sogenannte „Persona Management Software“ schreibt. Das System soll es jedem Anwender ermöglichen, mit bis zu zehn Tarnidentitäten im Netz unterwegs zu sein. - Falsche Identitäten im Einsatz – US-Cyber-Krieg über Facebook und Co.: Angriff der Sockenpuppen – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Netzwelt
- Palindromsatz Weltrekord – A 17,826 Word Palindrome (or Palindromic Sentence)
- Norvig’s Gesetz – Jeder Wert der eine Sättigung von 50 Prozent überschritten hat, kann nicht mehr verdoppelt werden.
- Peter Norvig – Forschungschef bei Google
- Japans Premier-Minister live – JPN_PMO (JPN_PMO) on Twitter
- Google Crisis Response – Resources related to the 2011 Japan Crisis
- Strahlungsmessung in Pulheim Sinnersdorf (Messstelle 53620361 CV) – Messwertverlauf der Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) in den vergangenen Monaten
- GFZ – 110316_Erdbebenablauf – mit Link zu einer Animation
- Wie könnte sich eine radioaktive Wolke ausbreiten? – Forecast for Plume’s Path Is a Function of Wind and Weather – Interactive Feature – NYTimes.com
- Arbeitsgericht Köln, 6 Ca 4641/10 – Urteil mit Begründung
- Soziale Netzwerke aushorchen und infiltrieren – US-Sicherheitsfirma HBGary: Computerknacker im Staatsauftrag – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Netzwelt
-
Seyoum ist Journalist des Jahres
Das ist hoffentlich ein Lebenszeichen:
Reporter ohne Grenzen
Seyoum Tsehaye begann seine journalistische Karriere in den Bergen Eritreas gemeinsam mit den Separatisten der Guerilla-Bewegung, der „Eritreischen Volksbefreiungsfront“. Der heute 54-Jährige war Kämpfer, Fotograf und Filmemacher und dokumentierte während der Jahre des Konflikts mit Äthiopien (1961 – 1991) den Kampf des „kleinen Mannes“ gegen den äthiopischen Diktator Mengistu. Nach der Unabhängigkeit Eritreas (1991) wurde er zum Leiter des staatlichen Rundfunks berufen – kein Grund für ihn, sein kritisches Denken aufzugeben. Bekannt für seine offene, direkte Art und seinen starken Charakter, gaben ihm seine Freunde den Spitznamen „Robbespierre“.
Doch seine demokratischen Ansprüche und sein Status als Veteran ließen ihn zunehmend in Konflikt geraten mit der Regierung unter Issaias Afeworki, seinem ehemaligen Waffenbruder, der sich auf dem Weg zum Diktator befand.
So kündigte Tsehaye seinen Posten beim staatlichen Rundfunk und kehrte zu seiner Leidenschaft, der Fotografie, zurück. Er begann für eine mutige private Presse zu arbeiten, die sich nach dem zweiten Krieg mit Äthiopien (1998-2000) für Demokratie einsetzte. Tsehaye publizierte Essays und stand zu seiner Unabhängigkeit. „Er ist ein Demokrat umringt von Wölfen“, sagte einer seiner Freunde.
Als Issaias Afeworki am 18. September 2001 alle privaten Medien im Land schließen und in den Tagen darauf Hunderte Oppositionelle sowie unabhängige Journalisten festnehmen ließ, ist auch Seyoum Tsehaye darunter: Am 21. September 2001 wird er auf offener Straße verhaftet. Wo er gefangen gehalten wird, ist nicht bekannt. Weder seine Familie noch Rechtsanwälte durften ihn bislang besuchen. Eine Anklage oder ein Verfahren gegen ihn gibt es bisher nicht.Reporter ohne Grenzen
Eritrean journalist Seyoum Tsehaye has been chosen as „Journalist of the Year 2007“ by Reporters Without Borders – Fondation de France. Beyond the case of this brave journalist held in Eritrea’s appalling jails since September 2001, the Reporters Without Borders – Fondation de France panel of judges sought to highlight the catastrophic state of press freedom in this small Horn of Africa country. At least four journalists have died in prison in Eritrea over the last few years. The blame lies chiefly at the door of Issaias Afeworki, the highly authoritarian and obdurate president of the country since its independence in 1993.


