Kategorie: presse

  • Verdacht reicht nicht

    Plakate kleben verboten; copyright 2011: Georg Berg

    Die Mär vom unvoreingenommenen Journalismus. Thomas Knüwer
    „Den vielleicht vernünftigsten Satz haben heute die Richter gesagt. Dieses Urteil hinterlasse bei ihnen keinerlei Befriedigung, weil man zwei Menschen mit einem Verdacht hinterlasse, den beide wohl nie wieder loswerden. Kachelmann als potentieller Vergewaltiger, seine Ex-Freundin als potentielle rachsüchtige Lügnerin.“ Christian Jakubetz

  • Tag der Pressefreiheit

    Reporter ohne Grenzen listet die Feinde der Pressefreiheit (pdf) auf. Unter den Vermissten Journalisten: Seyoum Tsehaye aus Eritrea.

    [mehr über Seyoum]

    Auch Online-Journalisten und ihre Computer werden mit gemeinen Tools bedroht.

    3; copyright 2011: Georg Berg

  • 16. bis 18. März 2011

    Gesammelte Delicious-Links:

  • 1. bis 10. März 2011

    Wolgang Blau: Die sieben Branchenmythen zum Zustand des Journalismus from Carta on Vimeo.

    Meine gesammelten Delicious-Links:

    • Die datenschutzkritische Spackeria – "Anonymität und politische Verantwortung schließen einander aus. Vergebung ist hierbei wohl das entscheidene. Vergebung gegenüber anderen, aber vor allem sich selbst. Und so ist der persönliche Anspruch der Post-Privacy auch eine Art Selbstkontrolle."<br />
      Vereinigung der post-privacy Spackessen und Spackos.
    • Internet-Exhibitionisten "Spackeria" – "Privatsphäre ist sowas von Eighties" – Spiegel Online
    • Facebook bohrt Kommentar-Plugin auf – Perfekt für Mainstream-Medien findet das neunetz.com
    • Facebook: "Wir wollen jede Branche im Web umkrempeln" – Rose: Heute haben 2,5 Millionen Internetseiten eine Integration mit Facebook oder haben Anwendungen entwickelt, die unsere Schnittstelle nutzen. Jeden Tag kommen 10.000 Internetseiten hinzu, die sich mit Facebook verbinden. Viele davon sind Medienunternehmen oder Spielehersteller wie Wooga, die extrem schnell wachsen.
    • Guttenberg-Rücktritt: Die Rolle des Internets – Der Ex-Doktor im Netz der Affäre – Digital – sueddeutsche.de – Aber das Netz hat niemals genug und wird nie satt. So viel Plagiat, so viel Dreistigkeit wie im Fall des früheren Doktors lockt nicht die Verschwörungstheoretiker, sondern die Forscher an.
    • Facebook plans to resume address, phone sharing – Verschiedene Programme fragen gelegentlich nach, ob sie auf Informationen zurückgreifen dürfen, die in Facebook hinterlegt sind. Wie weit reichend die Erlaubnis gehen kann, wird dabei nicht immer klar. Es kann sich eine Kaskade in Gang setzen, wenn man zu einem früheren Zeitpunkt die Erlaubnis an Facebook zum Zugriff auf Adressbuchinfomationen erteilt hat. Der Freundefinder ist gefährlicher als der Name vermuten lässt.
  • Kennen sie den schon?

    Kommt ein Monteur ins Verteidigungsministerium: „Ich muss den Kopierer reparieren.“ Antwortet der Pförtner: „Wieso, der geht doch!“

    Frauen lügen; copyright 2011: Georg Berg

    Hat der Boulevard das nicht immer schon gewusst?

  • Seyoum ist Journalist des Jahres

    Das ist hoffentlich ein Lebenszeichen:

    Reporter ohne Grenzen

    Seyoum Tsehaye begann seine journalistische Karriere in den Bergen Eritreas gemeinsam mit den Separatisten der Guerilla-Bewegung, der „Eritreischen Volksbefreiungsfront“. Der heute 54-Jährige war Kämpfer, Fotograf und Filmemacher und dokumentierte während der Jahre des Konflikts mit Äthiopien (1961 – 1991) den Kampf des „kleinen Mannes“ gegen den äthiopischen Diktator Mengistu. Nach der Unabhängigkeit Eritreas (1991) wurde er zum Leiter des staatlichen Rundfunks berufen – kein Grund für ihn, sein kritisches Denken aufzugeben. Bekannt für seine offene, direkte Art und seinen starken Charakter, gaben ihm seine Freunde den Spitznamen „Robbespierre“.

    Doch seine demokratischen Ansprüche und sein Status als Veteran ließen ihn zunehmend in Konflikt geraten mit der Regierung unter Issaias Afeworki, seinem ehemaligen Waffenbruder, der sich auf dem Weg zum Diktator befand.

    So kündigte Tsehaye seinen Posten beim staatlichen Rundfunk und kehrte zu seiner Leidenschaft, der Fotografie, zurück. Er begann für eine mutige private Presse zu arbeiten, die sich nach dem zweiten Krieg mit Äthiopien (1998-2000) für Demokratie einsetzte. Tsehaye publizierte Essays und stand zu seiner Unabhängigkeit. „Er ist ein Demokrat umringt von Wölfen“, sagte einer seiner Freunde.
    Als Issaias Afeworki am 18. September 2001 alle privaten Medien im Land schließen und in den Tagen darauf Hunderte Oppositionelle sowie unabhängige Journalisten festnehmen ließ, ist auch Seyoum Tsehaye darunter: Am 21. September 2001 wird er auf offener Straße verhaftet. Wo er gefangen gehalten wird, ist nicht bekannt. Weder seine Familie noch Rechtsanwälte durften ihn bislang besuchen. Eine Anklage oder ein Verfahren gegen ihn gibt es bisher nicht.

    Reporter ohne Grenzen

    Eritrean journalist Seyoum Tsehaye has been chosen as „Journalist of the Year 2007“ by Reporters Without Borders – Fondation de France. Beyond the case of this brave journalist held in Eritrea’s appalling jails since September 2001, the Reporters Without Borders – Fondation de France panel of judges sought to highlight the catastrophic state of press freedom in this small Horn of Africa country. At least four journalists have died in prison in Eritrea over the last few years. The blame lies chiefly at the door of Issaias Afeworki, the highly authoritarian and obdurate president of the country since its independence in 1993.

    [mehr über Seyoum]