Kategorie: presse

  • FDP mit Loriot Script

    Video vorspulen bis Minute 40:48. Es spricht Burkhardt Müller-Sönksen (FDP). Stefan Niggemeier hat die Passage in seinem Blog transkribiert.

    Auch von der FDP ganz herzlichen Dank für Ihre Vorträge, die zum Teil übereinstimmend waren. Auch zum Teil sehr lange zurückgegangen sind, auch weit über die jetzige Regierungszeit hinaus, aber eins gemeinsam, und das ist auch das Thema unseres Ausschusses in einer fortgesetzten Serie, nämlich die Zukunft des Qualitätsjournalismus, wobei Zukunft nicht heißen soll, dass in der Vergangenheit alles schlecht war und Zukunft wiederum auch heißen soll, dass wir mit Ihnen zusammen gestalten wollen, was kann der Gesetzgeber oder was kann auch gesellschaftspolitisch geschehen?

    Da gibt es ja einen Prozess, den wir selber nicht selbst gestaltet haben. Das ist die Konvergenz im Internet, die stark stattfindet. Und es ist heute noch nicht angesprochen worden, dass sich der Qualitätsjournalismus insbesondere des Prints in einem Konkurrenzverhältnis zu den öffentlich-rechtlichen, staatlich finanzierten Medien befindet.

    Und das ganz neue Thema, man könnte fast von fünfter Gewalt sprechen, das sind die Social Media, die aber gerade erst recht nach Qualitätsjournalismus rufen, weil ja dort sehr unreflektiert und undefiniert Informationen kursieren, die überhaupt nicht verifiziert sind und gerade erst recht auch einem Qualitäts-, einem geprüften Qualitätsausdruck mit entsprechendem Hintergrund und Recherche, wie es eben auch schon mal angeklungen ist, bedarf.

  • Bild, Wort, Wert und Geste

    Bild Wort Wert Geste; copyright 2007: Georg Berg
    Diese (und weitere) Stichworte finden sich im Berliner Museum für Kommunikation. Man kan sie aktuell beliebig verknüpfen und dabei auf viele Ungereimtheiten stoßen.

    Der am(pu)tierende Bundespräsident hat sich zunächst von der Bildzeitung losgesagt, dann mit schwammigen Worten allerlei Unsinn über das verloren, was er unter Wert versteht. Statt der großen Geste setzt er weiterhin auf Fake. Wie witzig war da noch das gemeinsam mit Bettina Schausten simulierte Urlaubsinterview. Mutmaßlich hat er schon oft Urlaub mit Strippenzieherei verbunden. Dass er die arme Interviewerin vor einem Millionenpublikum in eine peinliche Situation gebracht hat, entlarvt die Büßerrolle. Er stellt den Vergleich auf, in dem er besser abschneidet. Sie hat seine missliche Situation ja nicht verursacht. Er ist immer noch machtbesessen und schaltet auf Angriff, wenn er nur die kleinste Chance wittert. Der Bildzeitung hat er hinter den Kullissen gedroht. Mit Strafantrag und Pressekonferenz. An die Öffentlichkeit gegangen ist er aber nur mit Kaskoversicherung. Aufgezeichnet und im überschaubaren Rahmen.

    Aber auch damit hat er neuen Widerspruch erzeugt. Aber auch die Journalisten sind nicht frei von Eitelkeit. Über die Doppelmoral der Moralprediger lässt sich Richard Gutjahr in seinem Blog aus.

  • Wie man Telefone abhört

    Zusammenfassung:

    Falls Nutzer nicht die voreingestellten immer gleichen Mailbox Codes durch eigene ersetzt haben, können ihre Mailboxen von Unbefugten abgehört werden.

    Praktisch geht das so: einer ruft die Nummer an. Ein anderer wird, da besetzt ist, zur Mailbox weitergeleitet. Er spricht aber keine Nachricht auf, sondern versucht es mit der Eingabe von Mailbox Codes.

    via NYTimes.com.

  • Gesucht: Business Model App

    Robots Music; copyright 2007: Georg Berg

    Die Verleger klagen gegen die Tagesschau-App. Vermutlich reden sie sich ein, das sei eine gute Idee. Springer-Chef Mathias Döpfner sieht das Geschäftsmodell der Verlage für die digitale Welt bedroht. (sueddeutsche.de)

    Modern wollen sie sein aber irgendwie scheinen sie mit ihrem Instrumentatrium noch nicht in der Gegenwart angekommen zu sein.

    Von meiner Zeitung[1. Die Rheinische Post ist übrigens mit allen Regionalausgaben als App verfügbar. Unverständlicherweise ist sie allerdings teurer als in der gedruckten Ausgabe. (Anmerkung ergänzt am 30.6.2011)] würde ich mir jedenfalls häufiger mal wünschen, dass sie wenigstens weiß, welches Datum wir haben. Heute erschien in der Neuss Grevenbroicher Zeitung ein Artikel (Die Sieger mit der Klarinette) der mit großen Hoffnungen einem Wettbewerb entgegensieht, der laut Text schon vor 15 Tagen stattgefunden hat. Mit ein wenig Recherche hätte den Lesern wenigstens mitgeteilt werden können, dass die Musikerinnen zwar nicht Bundessiegerinnen geworden sind, aber immerhin 18 von 25 möglichen Punkten erreicht haben.[2. Die Ergebnisse gibt es hier als PDF]

    Von Qualitätsjournalismus kann man da nicht mehr reden. So etwas verbitte ich mir – auch wenn es kostenlos ist.