Kategorie: literatur

  • Heute mal kein Bild

    Dem Satiremagazin Titanic ist die weitere Verbreitung eines Titelbildes verboten worden.

    Tagesschau:

    Laut der einstweiligen Verfügung darf das Heft nicht weiter verbreitet werden, die Bilder im Internet müssen gesperrt werden. Allerdings müssten die bereits an den Handel verschickten Ausgaben nicht zurückgerufen werden, so eine Sprecherin des Gerichts. Der Verlag wird aufgefordert, bis morgen 14 Uhr eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben. In einer ersten Reaktion sagte „Titanic“-Chefredakteur Leo Fischer, die Redaktion werde dies nicht tun. Inzwischen kündigte er aber an, man werde das umstrittene Titelbild nicht mehr verbreiten.

    Weiter teilt Fischer mit, Benedikt müsse das Titelbild „missverstanden“ haben. Der Titel zeige einen Papst, der nach der Aufklärung der Affäre feiere und im Überschwang ein Glas Limonade über seine Soutane verschüttet habe. „Es ist allgemein bekannt, dass der Papst ein großer Freund des Erfrischungsgetränks ‚Fanta‘ ist.“

    Das neue Titelbild zeigt den Papst im Freudenrausch

  • Der Königinnen-Schwund

    Von Moritz Berg

    Ich hatte in meinem Bienenleben schon viel erlebt. Doch so etwas ist mir noch nie passiert. Als ich von meinemwohl schon dreißigsten Flug an diesem Tag zurückkam, ging es im Volk drunter und drüber. Alle waren aufgeregt und nervös. Zuerst brachte ich meinen Nektar in eine leere Wabe. Dort erfuhr ich auch, dass unsere Königin weg war!!
    Sehr erschrocken fragte ich, was man jetzt machen soll. Auf diese Frage wusste die Ammenbiene allerdings auch keine Antwort. Also musste ich mich weiter durchfragen. Aber keine der Bienen konnte meiner Frage gerecht werden. Sie wussten weder was mit der Königin geschehen war, noch was jetzt zu tun ist. Als ich schon viele Wabengassen weiter war fand ich eine Biene, die mir etwas sagen konnte. Sie sagte das sie einen Drohn kannte der ihr einmal von dem gleichen Unglück erzählt hatte. Dort hatte man junge Larven genommen und sie zu großen Königinnen herangezüchtet.

    Entlarvt!

    Verdutzt antwortete ich: „Worauf warten wir denn dann noch! Bei der Suche nach einer geeigneten Larve ärgerte ich mich, warum ich da nicht selbst drauf gekommen war! Wir machten uns ans Werk und begannen sie mit Gelee Royal zu füttern.
    Vier Tage später war unsere Larve schon sehr viel größer.
    Doch plötzlich wurde es hell. Nach wenigen Sekunden war mir klar, dass der Deckel aufgegangen ist. Verwundert
    flog ich aus dem Stock. Noch ahnte ich nichts Schlimmes.
    Aber bald schon erkannte ich diese seltsamen Gestalten, die in unserem Stock herumkramten. Es kam allerdings
    noch viel schlimmer. Sie zerstörten unsere königliche Larve.
    Dann verschwanden sie erst einmal wieder.

    Verzweifelt machten wir uns zum zweiten Mal auf die Suche nach einer Larve, die wir aber auch nach stundenlangem Suchen nicht fanden. Enttäuscht gaben wir nach der zwölften Wabengasse auf. Jetzt hatten wir gar keine Hoffnung mehr. Da ich ja irgendetwas machen musste flog ich einfach los. Nach kurzer Zeit hatte ich mein Volk schon weit hinter mir gelassen. Da sah ich eine schöne Blumenwiese. Dort ruhte ich mich erst einmal ein wenig aus.
    Als ich dann genug gegessen hatte machte ich mich wieder auf den Rückweg. Aber weil der Weg so lang war, kam ich fast verhungert an meinen Bienenstock an. Dort verschlug es mir den Atem. Die seltsamen Gestalten waren wieder da!
    Obwohl ich viel Angst hatte, musste ich in den Stock, um an neuen Honig zu gelangen. Dabei sah ich wie die Gestalten uns junge Larven brachten.

    Die komischen Gestalten

    Mit neuer Hoffung suchte ich nach meiner neuen Freundin. Wir fanden uns sofort und begannen unverzüglich unsere neue Larve mit Gelee Royal zu füttern. Nach kurzer Zeit hatten ein paar andere Bienen es uns abgeguckt und begannen ebenfalls neue Königinnen zu züchten. So vergingen viele Tage. Wir hatten die Larve bereits verdeckelt. Doch da geschah es wieder. Die Gestalten kamen erneut in unseren Stock. Und ehe ich mich versehen hatte, war ich in einen Käfig gesperrt!
    Kurze Zeit später wurde ich über eine fremde Königinnenzelle gestülpt. Nach einer Schrecksekunde fiel mir auf, dass ich Glück im Unglück hatte. Da meine neue Freundin mit mir gefangen war. Wir waren fest entschlossen zu unserer eigenen Königin zurück zu finden…

    Königinnenkäfig; copyright 2012: Georg Berg

  • FDP mit Loriot Script

    Video vorspulen bis Minute 40:48. Es spricht Burkhardt Müller-Sönksen (FDP). Stefan Niggemeier hat die Passage in seinem Blog transkribiert.

    Auch von der FDP ganz herzlichen Dank für Ihre Vorträge, die zum Teil übereinstimmend waren. Auch zum Teil sehr lange zurückgegangen sind, auch weit über die jetzige Regierungszeit hinaus, aber eins gemeinsam, und das ist auch das Thema unseres Ausschusses in einer fortgesetzten Serie, nämlich die Zukunft des Qualitätsjournalismus, wobei Zukunft nicht heißen soll, dass in der Vergangenheit alles schlecht war und Zukunft wiederum auch heißen soll, dass wir mit Ihnen zusammen gestalten wollen, was kann der Gesetzgeber oder was kann auch gesellschaftspolitisch geschehen?

    Da gibt es ja einen Prozess, den wir selber nicht selbst gestaltet haben. Das ist die Konvergenz im Internet, die stark stattfindet. Und es ist heute noch nicht angesprochen worden, dass sich der Qualitätsjournalismus insbesondere des Prints in einem Konkurrenzverhältnis zu den öffentlich-rechtlichen, staatlich finanzierten Medien befindet.

    Und das ganz neue Thema, man könnte fast von fünfter Gewalt sprechen, das sind die Social Media, die aber gerade erst recht nach Qualitätsjournalismus rufen, weil ja dort sehr unreflektiert und undefiniert Informationen kursieren, die überhaupt nicht verifiziert sind und gerade erst recht auch einem Qualitäts-, einem geprüften Qualitätsausdruck mit entsprechendem Hintergrund und Recherche, wie es eben auch schon mal angeklungen ist, bedarf.