Ogata-Stadtmitte Grevenbroich ändert Konzept ohne Elternmitwirkung

Die Ogata [1. offene Ganztagsschule] in Grevenbroich hat den Eltern am 14.8.2008 überfallartig eine Änderung des Hausaufgabenkonzeptes schriftlich mitgeteilt. Damit [2. u.a. Verbot, die Aufgaben zwischen 12 und 14 Uhr erledigen zu dürfen] [3. Feste Zeit ab 14 Uhr, in der der Raum nicht verlassen werden darf, auch wenn die Hausaufgaben fertig sind] [4. Freitags müssen die Eltern mit den Kindern Hausaufgaben machen, damit sie „ein realistisches Bild von der Lern- und Arbeitsweise“ der Kinder erhalten] sind die meisten Eltern aus verschiedenen Gründen nicht einverstanden. Da die Angebote der Ogata für die Kinder nicht besonders spannend sind, wird von den meisten Eltern und Kindern der wesentliche Nutzen der Ogata darin gesehen, dass sie wenigstens keine Hausaufgaben mehr zu machen haben, wenn um 16 Uhr bzw. heute manchmal schon um 14 Uhr die Freizeit beginnt. Aus dem ganzen „Konzept“ spricht eine betriebsblinde Fixierung auf schulische Belange. Die Abläufe in den meisten Familien scheinen keinerlei Grundlage für die „Vorschläge“ zu sein, die auch wegen nicht erfolgter iElternmitwirkung keinerlei Gültigkeit haben.

Das Schreiben an die Eltern im Wortlaut:

Hausaufgaben in der Schule erledigen – das ist wie Mikado spielen unter Wasser, d.h. es ist eigentlich etwas, was sich gegenseitig ausschließt.[5. Dummer Vergleich. Was soll er erklären? Solche Briefe abzuschicken ist auch wie Mikado spielen unter Wasser. Man kann es ja mal probieren. Das Mitgeteilte wird aber dadurch auch nicht besser.]

Vielleicht gibt es ja deshalb[6. Wegen Mikado, wegen des Wassers oder etwa wegen der Schule], sicher nicht nur deshalb, immer wieder Unzufriedenheiten rund um dieses Thema Hausaufgaben und zwar auf allen Seiten [7. das falsche Leerzeichen habe ich korrigiert]: bei den Schülern, bei den Eltern, beim Ogata-Team, beim Lehrerkollegium.

Zu viele unterschiedliche Aspekte, Bedürfnisse, Anforderungen treffen aufeinander, die nicht kombinierbar sind, sich vielfach sogar ausschließen. Der eine wünscht Einzelarbeit in völliger Ruhe, der andere gegenseitiges Helfen und Teamarbeit; die eine möchte ein Zeitlimit, um das Trödeln zu verhindern, die andere möchte ohne Zeitvorgabe im eigenen Tempo mit kleinen Erholungspausen bis zum letzten Schlussstrich arbeiten.

Schon diese zwei[8. oder habe ich da nicht vier gezählt?] Beispiele machen deutlich, das ist nicht zu leisten.[9. wieso eigentlich nicht? Die Beispiele machen nur deutlich, was bislang nicht geleistet wurde. In Zukunft sollen also nach den Vorstellungen der Konferenz der eine Teil der aufgezählten Bedürfnisse völlig ignoriert werden.]

Dazu kommen noch die ungleichen Bedingungen zwischen Hausaufgaben zu Hause und Hausaufgaben in der Ogata[10. Bald wird es diesen Unterschied ja wohl nicht mehr geben, weil sie ja immer öfter nach der Ogata zu Hause gemacht werden müssen]. Während Karls[11. im Ernst? Erst auf der kurzfristig einberufenen Fragestunde erklärte Frau MF diese Passage zur Satire. Es ist auch diese schwer zu durchschauende Vermischung von Information und Meinung, die die Elterninformation so zweifelhaft macht.] Mutter sich Nachmittag und Abend frei hält und neben dem Sohn auf Abruf sitzt, um jederzeit unterstützend einzugreifen, teilt sich Silke den Raum und die Betreuerin mit 14 anderen Kindern.[12. Muss dieser Unterschied überwunden werden oder haben sich die Ogata-Eltern nicht für Hausaufgaben in der Ogata entschieden?]

Problem erkannt[13. noch nicht] – Problem gebannt?[14. Wo ist denn das Problem beschrieben, mit dessen Lösung uns dieser Brief beglücken will?] – Ganz so leicht ist es nicht, denn seit April dieses Jahres arbeiten Schule und Ogata[15. aber nicht die obligatorischen Elternvertreter] in gemeinsamen Konferenzen an einem praktikablen Konzept. Wir haben eine Schülerbefragung[16. Ist die Fragestellung ebenso unseriös wie die Fragen auf dem diesem Schreiben beigefügten Antortabschnitt? s.u.] durchgeführt und ausgewertet, haben die Elternwünsche[17. Auf der Fragestunde stellte sich heraus, dass nicht die Eltern der angemeldeten Kinder zeitnah gefragt wurden. Das Meinungsbild setzt sich zu einem Teil aus der Zeit vor fast zwei Jahren in alten Räumlichkeiten, anderem Team und erst wenigen Wochen Ogata-Erfahrung zusammen. Zum anderen Teil sind Gründe der Eltern eingeflossen, die ihre Kinder aus der Ogata abgemeldet haben.] vermerkt und Gemeinsamkeiten festgestellt, die Anforderungen der Schule versucht zu vereinheitlichen[18. diese vorsichtige Formulierung sagt ja eigentlich, dass man sich damit besonders schwer getan hat.] und als Maßstab schließlich die Vorgaben des Ministeriums[19. Zu den alten Vorgaben des Ministeriums zählt die Elternbeteiligung, die es hier nicht gegeben hat. Neue Vorgaben hat es in letzter Zeit nicht gegeben.] und unsere personellen Kapazitäten festgelegt.

Das Ergebnis dieser gemeinsamen Bemühungen[20. Schade um die Zeit] ist die Fertigstellung eines neuen Hausaufgabenkonzeptes mit neuem Namen[21. Die Aufgabenstellung bestand ja wohl nicht darin, einen Euphemismus für den Begriff Hausaufgaben zu suchen. Manche Kinder sind heute schon selbstständig und machen ihre Hausaufgaben eigenverantwortlich früh, damit sie danach zeitsouverän ihre Freizeit gestalten können. Andere Kinder können vielleicht noch Hilfestellungen dabei gebrauchen. Für die sollte im Rahmen der Abläufe in der Ogata eine Möglichkeit gesucht werden.], denn Hausaufgaben in der Schule …, Sie lasen es in der Einleitung.[22. Durch die Wiederholung wird es zwar noch immer nicht plausibler, hat sich aber gegenüber der Einleitung auf wundersame Weise dahingehend gewandelt als es nicht mehr unmöglich sondern nur noch schlecht ist.]

Wir nennen es Lernzeit-Konzept, stellen es Ihnen im folgenden Folgenden vor und werden es ab nächster Woche erproben[23. aber doch wohl nicht wirklich an den Kindern?], um danach die Effektivität zu evaluieren[24. Wer aus dem Team kann das denn?]. Sie entscheiden durch die Festlegung der Abholzeit, ob ihr Kind teilnimmt oder nicht.[25. Zunächst – und das ist sehr wichtig – müssen die Eltern darüber entscheiden, ob dieses „Konzept“ überhaupt eine Verbesserung darstellt.] Deshalb benötigen wir dringend bis zum 18.08.2008[26. also innerhalb zweier Werktage] den anhängenden Antwortabschnitt. (Wichtig für die Gruppenbildung und den Personaleinsatz!!) In der Gewissheit, hier ein gutes Stück Schulentwicklungsarbeit geleistet[27. bei so wenig Selbstkritik bleibt mir die Spucke weg. Wie war das übrigens gemeint „… in der Schule, wie Mikado … ?] zu haben, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen

…. ….

Der Antwortabschnitt:

Bitte in der Ogata umgehend abgeben!!

  • Ja ich begrüße das Konzept, mein Kind …., Klasse …. bleibt bis 16.00 Uhr in der Ogata.
  • Nein, mein Kind …., Klasse …. macht seine Hausaufgaben zu Hause und wird deshalb bis 14.00 Uhr abgeholt.

[28. Suggestivfragen in Verbindung mit vergifteten Angeboten. Außerdem ist der Befragungsansatz nicht seriös. Es werden Optionen miteinander verknüpft, über die man geteilter Meinung sen kann. In dieser Fragestellung wählt man evtl. mit jeweils nur einem Kreuz zwei Optionen, von denen man eine ablehnt. Außerdem will man sich nicht am Anfang des Jahres für jeden Tag festlegen. Es fehlt die Option, dass das Kind die Hausaufgaben auf jeden Fall in der Ogata machen soll, egal an welcher der beiden Abholmöglichkeiten das Kind abgeholt wird]


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